E-Books

 

Verdun 1916. Urschlacht des Jahrhunderts

2014_verdun_1916

„So furchtbar kann nicht einmal die Hölle sein“, entsetzte sich ein Augenzeuge. Nie wieder starben mehr Soldaten auf so engem Raum wie in Verdun 1916. Olaf Jessen zeichnet auf der Grundlage vergessener Dokumente ein neues Bild der Schlüsselschlacht des Ersten Weltkrieges. Glänzend erzählt und unter die Haut gehend: für alle, die den Großen Krieg aus Sicht der Frontsoldaten und Heerführer beider Seiten neu kennenlernen wollen. Warum Verdun? Um den Sinn der „Blutmühle“ strategisch zu erklären, verweisen Historiker gewöhnlich auf Erich von Falkenhayn. Die französische Armee, so hatte der Generalstabschef behauptet, sollte bei Verdun „verbluten“. Doch vergessene Quellen belegen: „Operation Gericht“ zielte auf den Durchbruch und die Rückkehr zum Bewegungskrieg. 300 Tage und 300 Nächte tobte die Urschlacht des Jahrhunderts. Sie durchkreuzte die alliierten Pläne an der Somme, beschleunigte den Kriegseintritt der USA, verschärfte den Niedergang des deutschen Heeres, befeuerte die Dolchstoßlegende und stieß die Entwicklung moderner Luftwaffen an. Und sie legte den Keim für Frankreichs Katastrophe 1940 im „Blitzkrieg“ der Wehrmacht. Es ist kein Zufall, dass gerade Verdun später zum Erinnerungsort der deutsch-französischen Freundschaft wurde.

Olaf Jessen beherrscht meisterhaft die Technik des kinematographischen Erzählens. „Kameraschwenks“ zwischen den Schützengräben beider Seiten, zu den Hauptquartieren der Befehlshaber, zu den politische Verantwortlichen in den Hauptstädten oder zu den Lazaretten lassen die Grausamkeit der Kämpfe und das Ringen der Heerführer so anschaulich werden wie in einem guten Film.

Text: Verlag C.H. Beck (München) 2014

 

Die Moltkes. Biographie einer Familie

Olaf Jessen erzählt in seinem glänzend geschriebenen Buch aus dem Leben der Familie von Moltke, die wie keine andere in Militär und Politik die deutsche Geschichte geprägt hat. Zur Sprache kommen dabei auch die Frauen, von der Hofdame Königin Luises bis zu der kürzlich verstorbenen Widerstandskämpferin Freya von Moltke.
Die Moltkes haben über sieben Generationen, vom Zeitalter Napoleons bis in unsere Gegenwart, eine führende Rolle gespielt: als Schlachtensieger und gescheiterte Weltkriegsstrategen, demokratische Regierungschefs und Innenminister des Kaisers, homosexuelle Komponisten und patriarchalische Gutsbesitzer, Botschafter des NS-Regimes und Widerstandskämpfer gegen Hitler, Investmentbanker in New York und Visionäre eines geeinten Europa. Helmuth von Moltke, der Sieger von Königgrätz und Sedan, wurde zur Ikone des Kaiserreichs, der Widerstandskämpfer Helmuth James von Moltke zur Identifikationsfigur einer demokratischen und weltoffenen Bundesrepublik.

Olaf Jessens meisterhaftes Porträt des Adelsgeschlechts ist daher mehr als eine spannende Familiengeschichte: In den Moltkes spiegelt sich die preußische und deutsche Geschichte und das sich wandelnde Selbstverständnis einer Nation.

Text: Verlag C.H. Beck (München) 2010